Welche Versicherungen braucht man wirklich?
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Versicherungen sind richtig und wichtig. Zu den wichtigsten Versicherungen gehören private Haftpflichtversicherung, Kfz-Haftpflichtversicherung (wenn man ein Auto hat), die Berufsunfähigkeitsversicherung, Zahnzusatzversicherung, Hausratversicherung und Auslandskrankenversicherung.
Die gesetzlichen Versicherungen, die im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses abgerechnet werden, haben wir hier bewusst außen vor gelassen.
Inhalt
Berufsunfähigkeitsversicherung: Wichtiger, als man denkt
Natürlich hat jeder andere Ansprüche und Vorstellungen darüber, was er versichern möchte, aber es gibt auch Versicherungen, über die man sich aufgrund seines Alters oder seines Berufs eher weniger Gedanken macht. Das beste Beispiel ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (»BU«).
Viele denken, dass so eine Berufsunfähigkeitsversicherung eher etwas für unfallanfälligere Berufe ist. Egal, ob man im Büro arbeitet oder eine körperlich anstrengende Arbeit ausübt, eine BU ist notwendig und wichtiger als viele denken.
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Viele wissen nicht, dass die BU nicht nur bei einer Berufsunfähigkeit greift, die beruflich bedingt ist. Sie greift auch dann, wenn man zum Beispiel aufgrund eines Autounfalls seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung sorgt dafür, dass bei einer Erwerbsunfähigkeit von mehr als 50 % – die sich auf eine unabsehbare Zeit erstreckt (mindestens sechs Monate) – monatlich eine Rente ausgezahlt wird.
Die Höhe der auszuzahlenden Rente kann der Versicherte selbst festlegen, es sollten ungefähr 75% des letzten Nettoeinkommens abgedeckt werden.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Vertrag genau durchlesen!
Trotz der vielen Vorteile bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es wichtig, dass man sich die vertraglichen Regelungen und Rahmenbedingungen des Versicherers gut durchliest, denn vom Grundsatz gibt es so gut wie immer Ausnahmen, die berücksichtigt werden müssen.
Zum Beispiel gibt es die sogenannte »abstrakte Verweisung«: Wenn hierzu kein Ausschluss geregelt ist, muss die Versicherung keine Rente auszahlen, solange man theoretisch in der Lage ist, auch einen anderen Beruf auszuüben.
BU: Unsere Empfehlung für Berufseinsteiger
Um im Fall der Berufsunfähigkeit optimal abgesichert zu sein, würden wir die Berufsunfähigkeitsversicherung als Zusatz zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente empfehlen.
Als Berufseinsteiger sollte laut Experten eine monatliche Rente von ca. 1.000 Euro vereinbart werden. Das mag im ersten Moment zwar etwas wenig erscheinen, allerdings spielt bei der Berechnung der BU-Beiträge die Höhe der auszuzahlenden Rente eine erhebliche Rolle: Wer im Ernstfall eine hohe Rente erhalten möchte, zahlt höhere Beiträge.
Den Auszahlungsanspruch kann man in der Zukunft auch immer noch entsprechend nach Bedarf anpassen, wenn man beruflich und gehaltstechnisch besser dasteht.
Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte?
Auch für Beamte lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn wenn Beamte berufsunfähig werden, haben sie zwar Ansprüche auf Leistungen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (»VBL«), allerdings sind diese Leistungen an die gesetzliche Erwerbsminderungsrente angepasst und betragen genau so viel wie die Ansprüche gegenüber der gesetzlichen Rentenversicherung.
Dieser Text ist eine leicht angepasste und gekürzte Version des Kapitels »Versicherungen« aus unserem Ratgeber »Ausgezogen? Die nackte Wahrheit: Von zuhause raus und auf eigenen Beinen stehen«.
Im Ratgeber gehen wir auch auf die private Haftpflichtversicherung ein (wichtig!), auf Zahnzusatzversicherung, Hausratversicherung, Rechtsschutzversicherung (nice to have, aber jedenfalls für Berufsanfänger nicht so wichtig) und die Auslandskrankenversicherung.
Wir erklären auch, wie man eine Versicherung findet und seriöse Anbieter identifiziert, wie man einen Versicherungsvertrag abschließt und Versicherungsprämien bezahlt, was man zur Schadensmeldung wissen muss und wie man eine Versicherung kündigt.
Weitere Kapitel im Ratgeber:
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Beruf
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Wohnungssuche und Mietvertrag
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Auto
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Geld
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Steuererklärung
(MB)