Autoversicherung: Bis 30.11. kündigen, kann viel Geld sparen
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Bis Ende November besteht die Gelegenheit, zu einem günstigeren Kfz-Versicherer zu wechseln. Da es verschiedene Versicherungsvarianten mit erheblichen Preisunterschieden gibt, lassen sich im Einzelfall einige hundert Euro sparen.
Die meisten Versicherungsverträge für Kraftfahrzeuge können zum Jahresende gekündigt werden, sofern das Kalenderjahr mit dem Versicherungsjahr übereinstimmt.
Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat. Also muss das Kündigungsschreiben spätestens am 30.11. beim bisherigen Versicherer eingegangen sein.
Zudem besteht ein außerordentliches Kündigungsrecht. Erhöht der Versicherer die Beiträge fürs Folgejahr, hat man ab dem Erhalt der angehobenen Rechnung einen Monat Zeit zu kündigen.
Bei Versicherern, bei denen die Hauptfälligkeit des Versicherungsbeitrags am Tag der Zulassung liegt, endet die ordentliche Kündigungsfrist einen Monat vor dem Zulassungstag.
Nach der Kündigung der bestehenden Kfz-Versicherung sollte möglichst bald eine neue Kfz-Police abgeschlossen werden, denn für Autobesitzer besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht. Bei der Suche des neuen Anbieters helfen verschiedene Vergleichsportale im Internet.
Was muss ich bei Vergleichsportalen beachten?
Mehrere Vergleichsportale im Internet geben einen Überblick über die Angebote unterschiedlicher Versicherer. Sie werben damit, die günstigste Versicherung herausfiltern zu können.
Wichtig für die Recherche: Die meisten kostenfreien Internet-Portale bekommen eine Provision, wenn die Versicherung über ihre Seite abgeschlossen wird. Das sollte man bei der Auswahl und den prominent vorgeschlagenen Angeboten bedenken. Vielleicht zahlen diese einfach nur die höchste Provision an den Vermittler?
Zudem berücksichtigen nicht alle Portale bei der Suche sämtliche Versicherer und alle Vertragsvarianten. Insbesondere kommen günstige Direktversicherer in einigen anbieterfinanzierten Portalen nicht vor.
Worauf kommt es beim Vergleich der Leistungen an?
Beim Vergleich der Kfz-Versicherer ist es wichtig, sich nicht allein nach dem Preis zu richten, sondern auch die vereinbarten Versicherungsleistungen genau zu vergleichen.
Welche Leistungen besonders wichtig sind:
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Sonderausstattungen wie fest eingebaute Navigationsgeräte sollten beitragsfrei mitversichert sein.
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Eine Insassen-Unfallversicherung ist meist überflüssig, denn Mitfahrende sind über die Haftpflichtversicherung des Fahrers geschützt.
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Die Deckungssumme in der Haftpflicht sollte mindestens 100 Millionen Euro betragen.
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In der Kaskoversicherung sollte der Versicherer auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichten.
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Bei Wildunfällen sollten Schäden von Tieren jeder Art versichert sein.
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Die Folgen von Marderbissen sollten bezahlt werden. Gerade bei Elektroautos kann ein solcher Schaden ins Geld gehen.
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Die Hochstufung des Beitrags nach einem Unfallschaden sollte erst ab dem zweiten Schaden im Jahr erfolgen.
Wie kann ich meine Versicherungsprämie ohne Kündigung senken?
Wer sein Auto weniger genutzt hat als üblich, zum Beispiel weil mehr aus dem Homeoffice gearbeitet und auf den Urlaub mit dem Auto verzichtet wurde, kann ebenfalls sparen.
Vor allem motorisierte Berufspendler könnten Tausende Kilometer weniger auf dem Tacho haben, als bei Abschluss der Kfz-Police dem Versicherer angegeben wurde.
Erhebliche Änderungen der Fahrleistung sollten dem Versicherer am Jahresende mitgeteilt werden, damit dieser die Versicherungsbeiträge entsprechend anpassen kann. Eine Kündigung ist in diesem Fall nicht erforderlich.
Kann sich auch Verhandeln lohnen?
Wer seinen Versicherer nicht unbedingt wechseln möchte, kann versuchen, bessere Konditionen auszuhandeln. Häufig bieten Versicherungen eine Neuberechnung an, wenn der Kunde nachfragt oder mit Kündigung droht.
Hilfreich ist es dabei, günstigere Angebote der Konkurrenz zu nennen.
Man kann auch auf besondere Umstände hinweisen oder bestimmte Sondertarife vereinbaren:
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Wer bei Vertragsbeginn auf der Straße geparkt hat, jetzt aber eine Garage nutzt, kann mit einem günstigeren Tarif rechnen.
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Wer bloß noch eine begrenzte Fahreranzahl ans Steuer lässt, spart bis zu einem Drittel des Beitrags.
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Wird ein Tarif mit Werkstattbindung gewählt, kann man mit rund zehn Prozent Ersparnis bei der Prämie rechnen.
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Bei einem Telematik-Tarif, der zur Erfassung des Fahrverhaltens dient, spart man ebenfalls rund zehn Prozent.
Und: Jeder sollte sich vor dem Vertragsabschluss gezielt nach Rabatt-Angeboten erkundigen!
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