Privathaushalte so reich wie nie
Zunehmend mehr Menschen in Deutschland profitieren von steigenden Börsenkursen.

Privathaushalte so reich wie nie

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Trotz der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen halten die Menschen in Deutschland ihr Geld zusammen. Ihr Geldvermögen kletterte im zweiten Quartal auf ein Rekordhoch.

Nach Angaben der Deutschen Bundesbank stieg das Vermögen der Privathaushalte aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen im Vergleich zum ersten Vierteljahr um 159 Milliarden Euro auf 7.325 Milliarden Euro. Ökonomen rechnen mit einem weiteren Anstieg im Laufe des Jahres. Wie die gewaltige Summe verteilt ist, geht aus den Bundesbank-Daten nicht hervor.

Zwar kurbelte die schrittweise Lockerung der Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Konsumlust der Verbraucher im zweiten Quartal an. Die Sparquote sank nach Daten des Statistischen Bundesamts. Dennoch legten die Menschen weiter Geld auf die hohe Kante. Bargeld und Bankeinlagen etwa auf Giro- und Tagesgeldkonten machten mit gut 2.910 Milliarden Euro Ende Juni weiter den größten Posten aus. Im zweiten Quartal kamen rund 52 Milliarden Euro hinzu. Sparer verdienen wegen der Zinsflaute damit zwar nichts, können aber bei Bedarf rasch auf ihr Geld zugreifen.

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Profite durch gestiegene Börsenkurse

Zugleich trauen sich die als eher risikoscheu geltenden Sparer in Deutschland zunehmend an den Aktienmarkt. "Liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen erfreuen sich insgesamt noch immer großer Beliebtheit, aber das Kapitalmarktengagement der privaten Haushalte nimmt seit Jahren zu", resümierte die Notenbank. So kauften die privaten Haushalte im zweiten Quartal den Angaben zufolge Investmentfondsanteile für 24 Milliarden sowie Aktien für 7 Milliarden Euro. Bewertungsgewinne bei Aktien und Investmentfondsanteilen spielten laut Bundesbank eine bedeutsame Rolle beim Zuwachs des Geldvermögens im zweiten Quartal.

Etwas weniger Geld als in den Vorquartalen steckten die Privathaushalte den Angaben zufolge in Versicherungen und andere Altersvorsorgeprodukte. Hier legten die Bestände um rund 20 Milliarden Euro auf etwa 2.529 Milliarden Euro zu.

Die DZ Bank rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Anstieg des Geldvermögens. Zwar dürften die Menschen nach Einschätzung von DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel dank zunehmender Lockerung der Corona-Einschränkungen weniger sparen als 2020. Dennoch dürfte das Geldvermögen bis Ende 2021 dank Wertzuwächsen bei Aktien, Fonds und Zertifikaten auf 7.600 Milliarden Euro steigen. Im nächsten Jahr sei mit einem weiteren Zuwachs auf dann knapp 8 Billionen Euro zu rechnen.

Auch im zweiten Quartal nutzten die Menschen in Deutschland die niedrigen Zinsen, um sich Geld zu leihen. Abzüglich der Schulden stieg das Nettogeldvermögen gegenüber dem ersten Vierteljahr um rund 130 Milliarden Euro auf 5.336 Milliarden Euro.

Immobilien, die seit Jahren teils kräftige Wertsteigerungen verzeichnen, werden von den Daten nicht erfasst.

Quelle: dpa

(MS)

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