Aktien kaufen: 5 Tipps für Einsteiger
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Wie investiert man erfolgreich in Aktien und welche Faktoren sollte man bei der Entwicklung einer Aktienanlagestrategie berücksichtigen? Wir haben fünf wichtige Tipps für Aktien-Einsteiger.
Inhalt
Den folgenden Text haben wir dem Ratgeber »Aktien und ETFs verstehen: Der einfache Weg zum Vermögensaufbau« entnommen und für steuertipps.de angepasst.
Was bedeuten Bulle und Bär?
Die wichtigsten Tiere an der Börse sind der Bulle und der Bär. Sie stehen für steigende und fallende Kurse:
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Der Bulle symbolisiert einen Bullenmarkt oder eine Hausse, eine Phase langfristig steigender Aktienkurse. Die Symbolik des Bullen, der mit seinen Hörnern nach oben stößt, steht für die Aufwärtsbewegung der Kurse.
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Der Bär repräsentiert einen Bärenmarkt oder eine Baisse, eine Periode fallender Kurse. Der Bär schlägt mit seinen Pranken von oben nach unten, was sinkende Kurse symbolisiert.
Wie die beiden Tiere an die Börse kamen, ist nicht sicher. Eine heute sehr gängige Erklärung beruft sich auf das unterschiedliche Kampfverhalten der beiden Tiere bei Schaukämpfen, die im 17. Jahrhundert in der Nähe der Londoner Börse stattgefunden haben sollen, schreibt die Börse Frankfurt.
Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse, die wir hier im Titelbild zeigen, hat der Künstler Reinhard Dachlauer 1988 im Auftrag der Stadt Frankfurt/Main gefertigt. Eine der bekanntesten Bullen steht in der Nähe der New Yorker Börse (New York Stock Exchange, NYSE) an der Wallstreet. Er sieht (schreibt die Börse Frankfurt) deutlich aggressiver aus als sein bronzener Kollege in Frankfurt.
Aktien & ETF: Investment-Grundlagen für Einsteiger
Bevor wir zu den fünf wichtigsten Tipps für die Geldanlage in Aktien kommen, möchten wir auf einige wichtige Grundsätze für ein langfristig erfolgreiches Investieren an der Börse eingehen:
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Nur überschüssiges Kapital investieren: Man sollte immer nur Geld investieren, das nicht kurzfristig benötigt wird. Anleger sollten immer eine Notfallreserve haben und den Lebensunterhalt auf andere Weise absichern können.
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Investitionsplan erstellen: Ziele, Risikobereitschaft und Vorgehensweise bei Gewinnen und Verlusten definieren.
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Langfristig denken: Um deutliche Gewinne zu erzielen, sollten Anleger einen Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren ins Auge fassen und realistische Ziele setzen.
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Portfolio streuen: Um ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Rendite zu erreichen, sollte man in verschiedene Anlageklassen und Branchen investieren.
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Häufiges Handeln vermeiden: Ständiges Handeln verursacht unnötige Kosten und mindert die Rendite. Die Börsenweisheit »Hin und her macht Taschen leer« beschreibt dies treffend.
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Sich weiterbilden: Wer sich regelmäßig mit Wirtschafts- und Börsenthemen beschäftigt, kann fundiertere Entscheidungen treffen.
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Gelassen bleiben: In Boomphasen nicht zu sehr mitreißen lassen und konsequent am Plan festhalten. Gelegentlich Gewinne mitnehmen, um persönliche Ziele zu erreichen.
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Rückschläge akzeptieren: Rückschläge sind unvermeidbar. Fundamentaldaten und Zukunftsaussichten sollte man immer nüchtern beurteilen und sich von schwachen Werten trennen.
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Hypes meiden: Ganz wichtig; Nicht jedem Trend hinterherlaufen! Viele Trends sind nur von kurzer Dauer und die Kurse oft überbewertet.
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Aus Fehlern lernen: Die Gelegenheit, Gewinne mitzunehmen, sollte man nicht verpassen und Verluste nicht einfach aussitzen. Es gilt, Positionen regelmäßig und kritisch zu überprüfen.
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Sachlich bleiben: Keine emotionale Bindung zu einzelnen Aktien entwickeln, sondern diese nüchtern als reine Geldanlage betrachten.
Tipp 1: Verfügbares Investitionskapital
Höhe des einsetzbaren Kapitals definieren (10.000 Euro, 50.000 Euro, 100.000 Euro usw.):
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Je mehr Kapital, desto besser lässt sich das Risiko durch Streuung reduzieren.
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Bei geringerem Kapital sollte die Anzahl der Positionen begrenzt werden.
Tipp 2: Gesamtvermögenssituation
Je höher das Gesamtvermögen ist, desto höher kann der Aktienanteil sein:
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Ein größeres Vermögen erlaubt es, potenzielle Verluste besser zu verkraften.
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Bei geringerem Vermögen ist eine defensivere Ausrichtung ratsam.
Tipp 3: Anlageziel und Zeithorizont
Soll der Kapitalaufbau für die Altersvorsorge (langfristig) oder kurzfristigere Ziele gedacht sein?
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Langfristige Anlageziele wie die Altersvorsorge erlauben höhere Aktienquoten.
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Kurzfristigere Ziele erfordern konservativere Portfolios.
Tipp 4: Persönliche Risikobereitschaft
Die persönliche Risikotoleranz bestimmt den maximalen Aktienanteil:
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Bei hohem Vermögen und langem Zeithorizont kann mehr Risiko eingegangen werden.
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Geringeres Kapital und kurzfristige Ziele erfordern vorsichtigere Strategien.
Durch die sorgfältige Analyse der individuellen finanziellen Situation, Anlageziele und Risikoneigung kann man eine maßgeschneiderte Assetallokation finden.
Assetallokation bezeichnet die Aufteilung eines Anlageportfolios auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Bargeld. Ziel ist es, das Risiko zu streuen und gleichzeitig die Rendite zu maximieren. Die genaue Aufteilung hängt von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab
Die Assetallokation bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Aktienanlagestrategie, die zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Tipp 5: Stoppkurse sinnvoll einsetzen
Ein Stoppkurs (manchmal liest man auch » Stop-Kurs«), auch Stop-Loss genannt, ist ein festgelegter Kurswert, bei dem eine Aktie automatisch verkauft wird, um Verluste zu begrenzen. Wenn der Kurs einer Aktie diesen Wert erreicht oder unterschreitet, wird automatisch eine Verkaufsorder ausgelöst. Stoppkurse kann man setzen, muss es aber nicht.
Wenn man sich dafür entscheidet, einen Stoppkurs zu setzen, ist es sinnvoll, den Aktienverkauf nicht auf runde psychologische Kursmarken wie 100 Euro oder 50 Euro zu setzen, da an diesen Niveaus häufig viele Stop-Loss-Order ausgelöst werden. Dies kann zu übermäßigen Kursrückgängen führen, bevor Käufer wieder einsteigen.
Tipps zur Platzierung von Stoppkursen:
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Stoppkurse leicht oberhalb oder unterhalb runder Marken setzen, zum Beispiel bei 100,50 Euro oder 49,80 Euro.
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Bei einem Kaufkurs von 89 Euro und einer maximalen Verlusttoleranz von 20 % wäre ein sinnvoller Stoppkurs 71,20 Euro (89 Euro - 20 % = 71,20 Euro).
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Charttechnische Unterstützungsniveaus oder Trendlinien als Orientierungshilfe für die Platzierung von Stoppkursen nutzen.
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Kursentwicklung regelmäßig überwachen und Stoppkurse bei Bedarf anpassen, um nicht zu früh ausgestoppt zu werden.
Durch die leichte Anpassung der Stoppkurse abseits der psychologischen Marken können übermäßige Kursausschläge bei der Ausführung vermieden und die eigene Position besser abgesichert werden. Die richtige Platzierung erfordert etwas Übung, lohnt sich jedoch langfristig.
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Diesen Text haben wir dem Ratgeber »Aktien und ETFs verstehen: Der einfache Weg zum Vermögensaufbau« entnommen und für steuertipps.de angepasst.
(MB)