»Movember« - was ein Schnurrbart mit der Gesundheit von Männern zu tun hat!
-
Liebe Männer, habt ihr nicht auch schon mal darüber nachgedacht, euch einen Bart wachsen zu lassen oder, falls ihr schon einen habt, mal eine andere Form zu wählen? Dann wäre der November der perfekte Monat, um über den wieder beliebter werdenden Schnurrbart nachzudenken. Und: Keine Sorge, wir bei Steuertipps sind nun nicht dazu übergegangen, euch Modetipps geben zu wollen. Vielmehr steht ein ernstes Thema dahinter.
Was ist der Movember?
»Movember« ist aus dem Englischen entlehnt und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Moustache (= Schnurrbart) und November.
Ursprünglich bezeichnet es eine aus Australien stammende Fundraising-Aktion, bei der sich Männer jedes Jahr im Aktionsmonat November Schnurrbärte wachsen lassen, um Spenden für die Erforschung und Vorbeugung von Prostatakrebs und Hodenkrebs und anderen körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen von speziell Männern zu sammeln.
Movember: »Mo Bart« wachsen lassen und Spenden sammeln
Mittlerweile ist daraus aber durchaus auch ein medialer Trend geworden und mehr und mehr Männer lassen sich im November Schnurrbärte wachsen, um darauf aufmerksam zu machen, dass Männer eben nicht zwangsläufig das starke Geschlecht sind, sondern durchaus auch schwere Erkrankungen haben können, die man nicht ignorieren sollte, sondern die es zu bekämpfen gilt.
Denn beim vermeintlich starken Geschlecht sind auch immer noch ernste psychische Krankheiten wie Bipolare Störungen und auch Depressionen unterdiagnostiziert oder werden zu spät erkannt.
Teilnahme, Anmeldung, Challenges und Spendensammlung über den Verein »Movember Foundation e.V.«
Der Verein ist nach eigener Aussage die führende Wohltätigkeitsorganisation, die das Gesicht der Männergesundheit verändert: »Wir wissen, was bei Männern funktioniert - und was nicht.«
Die Movember Foundation unterstützt und finanziert Projekte zur Männergesundheit auf der ganzen Welt, »die den Status quo in Frage stellen, die Gesundheitsforschung von Männern aufrüttelt und die Art und Weise, wie Gesundheitsdienste Männer erreichen und unterstützen, verändern.«
Ziel des Vereins: Bis 2030 soll die Zahl der Männer, die vorzeitig sterben, um 25% reduziert werden.
(Quelle: de.movember.com)
Gesundheitsvorsorge ist auch Männerthema!
Wo Frauen sich offenbar bereits um sich und Ihre gesundheitliche Vorsorge kümmern, können Männer noch stark aufholen:
In Deutschland leben etwa 41 Millionen Männer, was fast die Hälfte der Bevölkerung ausmacht. Die Lebenserwartung für Männer liegt bei rund 78,5 Jahren, was niedriger ist als bei Frauen (83,3 Jahre). Die häufigsten Ursachen für Krankschreibungen bei Männern sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (23,4 %), Verletzungen und Vergiftungen (14,4 %) sowie psychische Erkrankungen (14,2 %).
Laut einem Faktenblatt (PDF) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind 75,7 % der Männer über die Empfehlungen zur Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen informiert. Allerdings nehmen nur etwa 40 % der Männer ab 35 Jahren diese Untersuchungen regelmäßig in Anspruch. Bei Männern im Alter von 60 bis 69 Jahren liegt die Teilnahmequote bei 58,5 %.
Psychische Erkrankungen sind ein wichtiges Thema in der Männergesundheit. Etwa 7,5 % der Männer berichten von depressiven Symptomen innerhalb der letzten zwei Wochen. Der Anteil ist bei Männern mit niedrigerer Bildung höher (13,4 %) im Vergleich zu höher gebildeten Männern (3,4 %).
→ Informationen, Daten & Fakten auf der Seite »Männergesundheitsportal« der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Daher: Kümmert euch doch bitte ein bisschen mehr um euch selbst (sicherlich auch im Interesse eurer Familie), geht zum Arzt, nehmt die Möglichkeit von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung wahr – und lasst euch vielleicht für den Rest des Novembers einen Schnurbart wachsen.
Und falls euch jemand darauf anspricht: Erzählt es weiter, wie wichtig es auch als Mann ist, sich des eigenen Krankheitsrisikos bewusst zu sein.
Alles Gute und viel Spaß mit eurem Schnauzer ;-)
Zum Weiterlesen:
Jeder von uns wird irgendwann einmal Patient oder Patientin sein. Das Problem ist dabei, dass die Patientenrechte vielfältig und kompliziert sind.
→ Der Ratgeber Bei Risiken und Nebenwirkungen - Ihre Rechte als Patient in Deutschlands Gesundheitswesen über Patientenrechte will Patienten oder Patientinnen vor rechtlichen und finanziellen Nachteilen schützen und ihnen aufzeigen, welche Rechte und Ansprüche sie gegenüber den Akteuren und bei Behandlungsfehlern haben.
Wir können zwar niemandem die gesundheitliche Vorsorge abnehmen, aber wir können alle unterstützen, dass im Fall der Fälle alles geregelt ist, bevor man selbst handlungsunfähig ist.
→ Der VorsorgePlaner Plus hilft: Eine Vorsorge auch für die Angehörigen. Dieses Dokumenten-Paket enthält zusätzlich einen Ordner zur Ablage und sicheren Aufbewahrung der ausgefüllten Formulare.
(BN)