Besteuerung der Rente - Wie viel Rente muss ich versteuern?
Besteuerungsanteil der Rente - So viel Rente ist noch steuerfrei

Besteuerung der Rente - Wie viel Rente muss ich versteuern?

 - 

Seit im Jahr 2005 die Rentenbesteuerung geändert wurde, erhöht sich der steuerpflichtige Teil der Rente für Neurentner*innen jedes Jahr. Betroffen sind alle Rentenzahlungen und somit auch Renten, die bereits vor dem 1.1.2005 begonnen haben (sog. Bestandsrenten). Zudem gilt der Besteuerungsanteil nicht nur für gesetzliche Altersrenten, sondern auch für Hinterbliebenenrenten sowie Renten aus verminderter Erwerbsfähigkeit.

Für die Besteuerung der Rente bedeutet das:

  • Für Bestandsrenten (Renten, die bereits vor dem 01.01.2005 bestanden haben) beträgt der Besteuerungsanteil 50 %. Der Rentenfreibetrag somit bei 50%.

  • Für Renten, die ab 2006 beginnen, steigt der Besteuerungsanteil je nach Jahr des Rentenbeginns (Rentnerjahrgang) schrittweise an. Bis zum Jahr 2020 um jährlich 2 % und danach um 1 % pro Jahr. Der steuerpflichtige Teil der Rente liegt also für alle Neurentner*innen, die nach dem Jahr 2040 in Rente gehen, bei 100 %. Der Rentenfreibetrag dann bei 0%.

Achtung: Erhöhungsbeträge aus regelmäßigen Rentenanpassungen (Rentenerhöhungen) nach 2005 sind in voller Höhe steuerpflichtig.

Entwicklung der Höhe des Besteuerungsanteils

Wann der Rentenantrag gestellt wird oder erstmals Rente gezahlt wird, spielt für den Rentenbeginn keine Rolle. Auch das Datum des Rentenbescheids ist ohne Bedeutung. Selbst wenn eine bewilligte Rente bis auf null Euro gekürzt wird, weil zum Beispiel eigene Einkünfte angerechnet werden, beginnt sie steuerlich gesehen trotzdem zu laufen.

Beispiel zur Berechnung des Anteils der Besteuerung der Rente:

Herr Schmidt ist seit 1995 Rentner. Sein Sohn geht im Jahr 2017 in Rente. Seine Enkeltochter im Jahr 2037.

  1. Herr Schmidt (Renteneintritt 1995) muss 50 % seiner Rente versteuern (Rentenfreibetrag 50%), da er vor 2005 in Rente gegangen ist.

  2. Der steuerpflichtige Teil der Rente des Sohnes (Renteneintritt 2017) liegt bei 74 % (Rentenfreibetrag 26%).

  3. Die Enkeltochter (Renteneintritt 2037) dagegen liegt bei einer Rentenbesteuerung von 97% (Rentenfreibetrag 3%).

Jahr des Rentenbeginns

Besteuerungsanteil

Jahr des Rentenbeginns

Besteuerungsanteil

bis 2005

50 %

2023

83 %

ab 2006

52 %

2024

84 %

2007

54 %

2025

85 %

2008

56 %

2026

86 %

2009

58 %

2027

87 %

2010

60 %

2028

88 %

2011

62 %

2029

89 %

2012

64 %

2030

90 %

2013

66 %

2031

91 %

2014

68 %

2032

92 %

2015

70 %

2033

93 %

2016

72 %

2034

94 %

2017

74 %

2035

95 %

2018

76 %

2036

96 %

2019

78 %

2037

97 %

2020

80 %

2038

98 %

2021

81 %

2039

99 %

2022

82 %

2040

100 %

Als Rentenbeginn bezeichnet man im Übrigen den Zeitpunkt, ab dem die Rente (ggf. auch nach rückwirkender Zubilligung) tatsächlich bewilligt wird. Auch bei Rentennachzahlungen ist unter Rentenbeginn der Zeitpunkt zu verstehen, in dem der Rentenanspruch entstanden ist.

Wichtig: Jede Rentenerhöhung muss komplett versteuert werden. Das führt dazu, dass nach jeder Erhöhung mehr Rentnerinnen und Rentner steuerpflichtig werden. Der Beginn der Rente kann dem Rentenbescheid entnommen werden. Er wird in Zeile 7 auf der Vorderseite der Anlage R eingetragen.

Weitere News zum Thema
  • [] Manche Rentner können sich vom Rundfunkbeitrag (Haushaltsabgabe oder früher: GEZ) befreien lassen. Allerdings hängen die Voraussetzungen weniger mit Ihrem »beruflichen« Status als Rentner zusammen, sondern mehr mit dem Thema Pflegebedürftigkeit und Behinderung mehr

  • [] Ausgaben, die Sie im Zusammenhang mit Ihrer Rente hatte, können Sie in der Anlage R bei Ihrer Einkommensteuererklärung als Werbungskosten angeben und steuerlich geltend machen. mehr

  • [] Vor einigen Jahren wurde die Besteuerung von Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung grundlegend geändert. Der Anteil der Rentenbesteuerung bestimmt sich nach dem Jahr des Rentenbeginns, steigt immer weiter an und wird 2040 bei 100% liegen. mehr

Weitere News zum Thema