Gold und Silber: Investment in Edelmetalle

Anleger investieren gerne in Edelmetalle wie Gold und Silber. Wer nur kleinere Beträge anlegen will oder kann und damit eine Reserve für den Notfall aufbauen möchte, ist mit dem Kauf von Goldmünzen gut beraten.


Doch auch hier musst du dich auf einige Besonderheiten einstellen, damit beim späteren Verkauf keine bösen Überraschungen aufkommen.


Angesichts optimistischer Kursprognosen und den sich hieraus ergebenden Chancen auf Rendite ist es nicht verwunderlich, dass beliebte Gold-Anlagemünzen wie z.B. der amerikanische Gold Eagle, der kanadische Maple Leaf und der südafrikanische Krügerrand ganz oben auf der Kaufliste vieler Anleger stehen.


Auch, wenn es etwas anderes vermuten lässt: Der Goldpreis schwankt weniger stark als viele andere Anlageklassen. Außerdem zeigt Gold langfristig einen Gleichlauf mit Aktien, Währungen oder Anleihen. Der Goldpreis entwickelt sich also losgelöst vom Auf und Ab am Kapitalmarkt. Laut einer Studie des World Council wirft ein Depot mit einem Goldanteil zwischen 3,3 % und 7,5 % langfristig mehr Rendite ab als ein Depot ohne Gold.


Goldmünzen

Die Preise von Goldmünzen schwanken täglich; sie sind vom jeweiligen Edelmetalltagespreis und der Handelsspanne des Verkäufers abhängig.


Goldbarren und Goldmünzen sind sogenanntes »Anlagegold«. Beim Kauf von Anlagegold fällt keine Mehrwertsteuer an.


Die Europäische Kommission hat die Liste der Goldmünzen, die für das Jahr 2024 die für eine Steuerbefreiung relevanten Kriterien erfüllen, bekanntgegeben.


Das Bundesfinanzministerium (BMF) hat einen Abdruck dieser Liste veröffentlicht. Das Dokument findest du auf der Internetseite des BMF.


Gold-Anlagemünzen kannst du in verschiedenen Stückelungen, zum Beispiel als 1-Unzen-Münze, als 1/2-, 1/4- oder 1/10-Unzen-Münze, erwerben. Beim Kauf der Münzen verlangen die Banken einen Aufschlag auf den inneren Metallwert. Mit dieser Verkaufsgebühr finanzieren sie die für das Goldgeschäft anfallenden Bevorratungs- und Prüfkosten und ihre Gewinnspanne.


Tipp Für die Höhe des Aufschlags gilt: Je kleiner die Stückelung (z.B. 1/10 Unze) ausfällt, desto höher sind die Gebühren. Bei einer 1/10-Unzen-Münze musst du bereits mit einem Gebührenanteil von rund 22 % am Endverkaufspreis rechnen. Deshalb solltest du bei der Goldanlage 1-Unzen-Münzen bevorzugen.


Was sind die wichtigsten Gold-Anlagemünzen?

  • Krügerrand Südafrika, seit 1967. Diese war die erste Anlagemünze in Gold und dominiert bis heute den Weltmarkt.
  • Maple Leaf Kanada, seit 1979. Auf der Münze ist das kanadische Ahornblatt zu sehen.
  • Nugget Kangaroo Australien, seit 1987. Das Motiv wechselt jährlich, aber es ist immer ein Känguru zu sehen.
  • American Eagle USA, seit 1986. Abgebildet sind die Freiheitsstatue und ein Seeadler über seinem Horst.
  • Wiener Philharmoniker Österreich, seit 1989. Zu sehen sind Instrumente der Philharmoniker sowie eine Orgel.
  • Britannia Großbritannien, seit 1987. In den ersten Prägejahren war sie aus Rotgold, später aus Gelbgold.

Tipp Zum Einstieg in die Geldanlage mit Edelmetallen empfehlen wir dir unseren Ratgeber »Gold und Silber: Inflations- und krisensichere Wertanlage mit Edelmetallen«.


Sammlermünzen und Medaillen

Von den Anlage-Goldmünzen zu unterscheiden sind die historischen Gold-Sammlermünzen. Hier richten sich die Preise in erster Linie nach dem Liebhaberwert, der oft erheblich über dem Goldwert liegt. Je seltener eine Münze, desto höher ist ihr Wert. Vorausgesetzt, es gibt Sammler, die bereit sind, für ihre Liebhaberei so viel zu bezahlen. Ohne spezielle Marktkenntnisse werden hier schnell kostspielige Fehler gemacht.


Ein weiteres Manko: Im Gegensatz zum Kauf von Gold-Anlagemünzen fällt beim Erwerb von Sammlermünzen weiterhin die Mehrwertsteuer an. Als Wertanlage sind sie daher nicht geeignet.


Geldanlage in Goldbarren

Für Einsteiger in die physische Goldanlage ist der Goldbarren gegenüber den Goldmünzen das einfachere Produkt, um zu investieren. Denn sie brauchen dafür kein Spezialwissen über Münzen, deren Eigenschaften, Herkunft und Verbreitung. Beim Kauf eines Barrens musst du lediglich auf den richtigen Feingoldgehalt, den Hersteller, das Gewicht und den Preis achten.


Goldbarren sind in Relation zum Goldwert preiswerter als Münzen (das liegt vor allem an den Prägekosten), jedoch schwerer verwertbar. Auch bei Goldbarren wächst mit zunehmend kleinerer Stückelung das Aufgeld. Bei der kleinsten Stückelung erhält man am wenigsten Gold für sein Geld. Bei den Goldbarren variieren die Größen vom 12,5-kg-Goldbarren bis hinunter zum 1-Gramm-Goldbarren. Der Kauf und Verkauf von Goldbarren ist in Deutschland mehrwertsteuerfrei.


Geldanlage in Goldschmuck

Investitionen in Goldschmuck hingegen sind zur Geldanlage ungeeignet. Denn nur im eingeschmolzenen Zustand lässt sich bei Goldschmuck der tatsächliche Wert des Edelmetalls erzielen. Der Kaufpreis von Schmuck liegt meist weit über dem tatsächlichen Goldwert, weil der Käufer auch die Kosten für das Design und die Handarbeit des Goldschmieds bezahlen muss.


Geldanlage in Silber

Silber wird meist als »Gold des kleinen Mannes« bezeichnet. Hinsichtlich des Werterhalts in Zeiten von Krise und Inflation verhält sich Silber durchaus wie ein Edelmetall.


Im Gegensatz zum Goldmarkt führt der Silbermarkt im Bewusstsein der Privatanleger eher ein Nischendasein. Der Silbermarkt ist eng und wird zum überwiegenden Teil von Hedge-Fonds und privaten Großspekulanten dominiert. Gerade einmal ein Zehntel des Goldmarktes macht er aus. Und weil der Markt so klein ist, sind die Kursschwankungen deutlich stärker als beim Goldpreis. Allerdings gilt das für beide Richtungen. Überraschende Kursexplosionen und kräftige Kursabstürze sind darum ein Markenzeichen des Silbermarkts. Kenner sprechen wegen der entsprechenden Kursverläufe auch vom »Sägezahn-Markt«.


Wie beim Gold, kann man auch Silber durch den Kauf von Silberbarren und Silbermünzen physisch besitzen. Doch Gewicht und Umsatzsteuer erschweren das Vorhaben für den Privatanleger. Silber für 100.000 US-Dollar wiegt bei einem Kurs von 26 US-Dollar z.B. 120 kg. Zudem fallen beim Kauf von Silber 19 % Umsatzsteuer an. Im Gegensatz dazu ist der Goldkauf von der Umsatzsteuer befreit.


Deshalb verzichten viele Investoren auf den physischen Besitz von Silber und setzen mit anderen Anlageformen auf einen Kursanstieg von Silber. Dies funktioniert bspw. mit den Discount-Zertifikaten oder auch Bonus-Zertifikaten.


Gold und Silber verkaufen

Für den Besitz von physischen Edelmetallen bekommst du weder Dividenden noch Zinsen. Folglich musst du auch keine Einkommensteuer an das Finanzamt bezahlen, solange du deine physischen Edelmetalle behältst.


Wenn du dein Gold und/oder Silber wieder verkaufst, gilt:


  • Der Verkauf innerhalb eines Jahres ist bei physischen Edelmetallen steuerpflichtig mit dem persönlichen Steuersatz. Es gibt dabei eine Freigrenze in Höhe von 600 Euro: Wenn alle (!) deine privaten Verkäufe zusammen einen Gewinn von maximal 600 Euro gebracht haben, bleibt der Betrag steuerfrei. Wird dieser Freibetrag überschritten, muss jedoch der komplette Gewinn versteuert werden.
  • Wenn du die Edelmetalle nach mehr als einem Jahr wieder verkaufst, bleibt der Verkauf steuerfrei.

Xetra-Gold: Bequeme Alternative zum Goldbesitz in physischer Form

Bei Xetra-Gold handelt es sich um eine von der Deutschen Börse Commodities GmbH emittierte, auf Goldbestände laufende nennwertlose Anleihe. Die Anleihe ist ein börsengehandeltes Wertpapier in Form einer Inhaberschuldverschreibung (Exchange Trades Commodities, kurz: ETC), das einen Anspruch auf die Lieferung von Geld verbrieft. Mit jeder einzelnen Xetra-Gold-Teilschuldverschreibung wird Investoren das Recht eingeräumt, von dem Emittenten die Lieferung von einem Gramm Gold zu verlangen.


Tipp Edelmetall-ETFs (Exchange Traded Funds) auf reines, physisches Gold sind in Deutschland nicht zugelassen. Anleger müssen daher auf Gold-ETCs ausweichen. Neben dem eben beschriebenen Xetra-Gold gibt es zum Beispiel noch den EUWAX Gold. ETFs gibt es aber natürlich grundsätzlich auch, diese investieren dann in die Aktien von Goldminen.


Edelmetall-Depot

Die mit Abstand günstigste Art in Edelmetalle zu investieren ist das Investment über ein Edelmetall-Depot mit ETCs. Angelegt wird das Kapital ausschließlich in ETCs, die das jeweilige Edelmetall in physischer Form hinterlegt haben und bei denen ein rechtlicher Auslieferungsanspruch besteht.


Verkauf von Altgold

Zahngold und Schmuck sind die klassischen Beispiele, wenn es um Altgold geht. Bei hohen Goldpreisen kann es für Besitzer von Altgold verlockend sein, über einen Verkauf nachzudenken. Vor allem dann, wenn man vielleicht alten Schmuck geerbt hat, für den man keine Verwendung mehr hat, bietet sich die Gelegenheit zum Verkauf an.


Der Preis, den man für sein Altgold erzielen kann, hängt vom Schmelzwert ab. Feingold (999,9er) erreicht einen besseren Kurs als 750er- oder 333er-Gold. Letztere sind aufwendiger in der Aufbereitung und bringen deshalb weniger Erlös. Die Höhe vom Erlös hängt aber auch stark vom jeweiligen Anbieter ab.


Tipp Sobald du vorhast, dein Altgold zu verkaufen, solltest du dir vorab mehrere Angebote einholen. Leider ist es nämlich keine Seltenheit, dass dir nur ein Viertel des möglichen Wertes angeboten wird.


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