Vermögensaufbau und Altersvorsorge mit Aktien und ETF

»Ich will Immos, ich will Dollars« von Nina Chuba, »Millionär« von den Prinzen oder »Money money money« von ABBA: Must be funny in the rich man’s world. Unser Musikwissen mag zweifelhaft sein, aber mit Geldanlage kennen wir uns aus. Also lies bitte weiter...


Je nachdem, welches Ziel du verfolgst und wie alt du bist, kannst bzw. musst du bei der Geldanlage verschiedene Schwerpunkte setzen: Möchtest du Geld sparen für eine Weltreise, ein Auto, eine Immobilie oder eine andere teure Anschaffung? Oder möchtest du für dein Alter vorsorgen? In diesem Beitrag gehen wir auf beides ein.


Wie spart man Geld?

In diesem Kapitel soll es nicht darum gehen, weniger zu konsumieren (was unbestritten Geld spart), sondern wir beschäftigen uns mit der Frage: Wie kann man auch mit kleinen Beträgen ein kleines oder größeres Vermögen aufbauen?


Tipp Investiere immer nur das Geld, das du gerade nicht brauchst! Bevor du Geld langfristig anlegst, spare ein Polster von mindestens drei Netto-Monatsgehältern an, das dir für unvorhergesehene Ausgaben schnell zur Verfügung steht. Zum Beispiel, wenn dein Auto kaputt geht oder die Nebenkostenabrechnung höher ausfällt als gedacht.


Die richtige Frage ist also:


Wie legt man Geld gut an?

Mit riskanten Geldanlagen kann man viel verdienen, aber auch alles verlieren. Das sollte dir immer klar sein: Maximale Rendite und maximale Sicherheit gibt es nie als Doppelpack!


Wie riskant deine Geldanlage sein darf oder soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab:


  • dein Alter,
  • dein Einkommen,
  • deine Lebenssituation und
  • ganz allgemein deine Risikobereitschaft.

Tagesgeld und Festgeld

Das oben bereits erwähnte Drei-Monats-Polster kannst du gut mit einem Tagesgeldkonto ansparen. Wenn du mehr Geld angespart hast und nicht in Wertpapiere investieren möchtest, kann ein Festgeldkonto eine gute Alternative für dich sein.


Um ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto zu eröffnen, brauchst du ein sogenanntes »Referenzkonto«. Das ist dein Girokonto, das auch bei einer anderen Bank sein darf (und in den meisten Fällen vermutlich auch sein wird). Tages- und Festgeldkonten sind nicht dafür gedacht, Überweisungen an verschiedene andere Konten zu ermöglichen. Sie sind immer nur mit einem Konto »verbunden« – dem Referenzkonto.


Ein Tagesgeldkonto hat keine feste Laufzeit. Du kannst dein Geld so lange liegen lassen, wie du möchtest, und bekommst Zinsen dafür. Der Zinssatz ist variabel, das heißt, die Bank kann ihn jederzeit nach oben oder unten anpassen. Tagesgeldkonten kosten üblicherweise keine Kontoführungsgebühr.


Das Tagesgeldkonto ist perfekt, um nach und nach ein finanzielles Polster aufzubauen: Du kannst zum Beispiel bei deinem Girokonto einen Dauerauftrag einrichten, um monatlich 20 oder 50 Euro auf das Tagegeld zu überweisen oder wie viel du dir leisten kannst.


Falls du schnell an dein Geld herankommen musst, überweist du den benötigten Betrag einfach von deinem Tagesgeldkonto auf das Referenzkonto (dein Girokonto). Das kannst du jeden Tag machen, ohne Kündigungsfristen einhalten zu müssen.


Im Gegensatz zum Tagesgeld hat Festgeld eine feste Laufzeit. Du legst dein Geld also für einen bestimmten Zeitraum an und kannst während dieses Zeitraums nicht darauf zugreifen. Es gibt Festgelder für 30 Tage, für mehrere Monate (meist sechs oder zwölf) und auch für mehrere Jahre.


Die Zinsen bleiben während der gewählten Anlagedauer gleich und können von der Bank nicht geändert werden.


Wie kauft man Aktien?

Um Aktien zu kaufen, brauchst du ein Aktiendepot. Das kannst du direkt bei einer Bank vor Ort eröffnen oder online.


Bei der Bank gehen die Bank-Mitarbeiter die Unterlagen mit dir durch. Möglicherweise hast du bereits ein Girokonto und eine Kreditkarte bei einer Online-Bank. Dann raten wir dir, dort auch dein Aktiendepot zu eröffnen.


Bei einem Depot bei einer Online-Bank oder einem Online-Broker füllst du auf der Webseite den Eröffnungsantrag aus. Die Identitätsfeststellung läuft entweder über ein VideoIdent-Verfahren, bei dem du mit einem speziellen Callcenter verbunden wirst und dem Mitarbeiter dort deinen Personalausweis über die Kamera an deinem Rechner oder Smartphone zeigst. Du musst den Personalausweis ein paar Mal drehen und kippen, damit der Mitarbeiter alle Sicherheitsmerkmale sehen kann – aber man sagt dir dann schon, was du wann zu tun hast.


Alternativ kann man die Identität auch bei der Post bestätigen lassen (sogenanntes Postident-Verfahren).


Wenn du dein Depot eröffnet hast, überweist du in einem ersten Schritt Geld von deinem Girokonto auf das Depot. Dieses Geld kannst du dann in Aktien, ETF usw. investieren. Jeder Kauf und Verkauf (»Trade«) kostet ein paar Euro – so verdienen die Banken ihr Geld. Die Depotführung selbst ist oft kostenlos.


Die Kauf- oder Verkaufsorders (also: Aktien kaufen oder verkaufen) kannst du dann über deine Haus- oder Direktbank unter Angabe von Wertpapierkennnummer (WKN oder ISIN) und Stückzahl erteilen.


Vor dem Kaufabschluss bekommst du noch einmal eine Übersicht mit allen Kosten angezeigt. Schau dir diese genau an, bevor du den Kauf oder Verkauf abschließt. Es wäre ärgerlich (und unter Umständen extrem teuer), wenn du zum Beispiel bei der Anzahl der Aktien eine Null zu viel oder zu wenig eingetragen hättest!


Tipp Viele Einzelaktien bedeuten viel Aufwand, denn du musst zahlreiche Einzelkurse im Blick behalten. Studien belegen, dass ein solches aktives Management mit Einzelwerten nur wenig zum Anlageerfolg beiträgt.

Viel entscheidender für den dauerhaften Anlageerfolg ist eine breite Streuung und Gewichtung des Vermögens über verschiedene Anlageklassen hinweg, wie zum Beispiel Aktien, Fonds, Gold, Rohstoffe usw.


Was sind ETF?

»Exchange Traded Funds« (»börsengehandelte Indexfonds« oder kurz: ETF) gehören zu den beliebtesten Anlageklassen überhaupt. Das liegt wohl vor allem an ihrer Einfachheit:


  • Bei den ETFs gibt es keinen Fondsmanager, der einzelne Aktien auswählt und versucht mit seiner Selektion besser zu sein als der Wettbewerb oder der Markt selbst. Das spart Geld und macht ETFs günstig.
  • ETFs bilden möglichst genau einen Index nach – etwa den DAX, den amerikanischen S&P 500 oder den MSCI World. Daher werden sie oft auch als passive Anlageprodukte bezeichnet.
  • ETFs werden täglich an der Börse gehandelt, können also jeden Tag gekauft und verkauft werden.
  • ETFs werden genauso streng reguliert wie klassische Investmentfonds.

Tipp Für dein Depot sind Exchange Traded Funds (ETFs) wie geschaffen. Sie sind günstig, jederzeit handelbar und sollten daher Bestandteil eines jeden auf Effizienz und Kostenbewusstsein ausgerichteten Depots sein.


Der Kauf von ETFs ist ähnlich einfach wie der Kauf von Aktien und Anleihen: Kauf- oder Verkaufsorders kannst du über deine Haus- oder Direktbank unter Angabe von Wertpapierkennnummer (WKN oder ISIN) und Stückzahl erteilen.


Ratgeber zum Thema
  • Geldanlage in Aktien Grundwissen für Aktionäre

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  • Exchange Traded Funds Anlagestrategie und Auswahl der richtigen ETFs

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  • Aktienfonds Basisinvestment für deine private Vermögensstrategie

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Wie spart man Geld fürs Alter?

Wie auch immer du es betrachtest: Die gesetzliche Rente, die du im Ruhestand erwarten darfst, wird nicht genug sein, um deinen gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten.


Zwar wirst du, wenn du in Rente gehst, weniger Geld benötigen als im Arbeitsleben, allerdings sollten dir zwischen 70 % und 80 % deines letzten Nettogehalts in etwa unter dem Strich zur Verfügung stehen, wenn du sorgenfrei den Ruhestand genießen und dein gewohntes Leben einigermaßen fortsetzen willst. Wer auch im Alter gut über die Runden kommen will, braucht deshalb eine Versorgungsstrategie.


Die erste Frage, mit der du dich deshalb beschäftigen musst, ist gleich die schwierigste: Wie viel Geld brauche ich im Alter?


Wenn dann dem Versorgungsbedarf die derzeitige Versorgungssituation (z.B. voraussichtliche Rente nach der Renteninformation plus Ersparnisse) gegenübergestellt wird und sich – was leider häufig der Fall sein dürfte – eine Versorgungslücke ergibt, heißt es für dich, das Thema Altersvorsorge nicht mehr auf die lange Bank zu schieben, sondern die Ärmel hochzukrempeln.


Tipp Lies dir unbedingt auch den Beitrag »Rentenlücke und was man dagegen tun kann« durch! Darin erklären wir dir, was du zu Riester, Rürup und Privatrente wissen musst, um im Alter gut leben zu können.


In sieben Schritten zur Altersvorsorge

Wie kümmert man sich um eine gute Altersvorsorge? Das ist gar nicht so kompliziert, wie es klingt. Diese sieben einfachen Schritte bringen dich in eine optimale Startposition:


1. Vorsorgebedarf kalkulieren: Auf der Grundlage deines Gehalts und unter Berücksichtigung etwaiger Gehaltssteigerungen kalkulierst du einen persönlichen Vorsorgebedarf. Du prüfst also, wie hoch deine Alterseinkünfte ungefähr sein müssen, um deine Bedürfnisse im Ruhestand zu befriedigen.


2. Vorsorgesituation prüfen: Wenn du deinen Vorsorgebedarf festgestellt hast, überprüfst du deine aktuelle Versorgungssituation. Die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung wird wohl die wichtigste Einnahme im Ruhestand sein.


3. Versorgungslücke feststellen: Eine Versorgungslücke im Alter kannst du feststellen, wenn du deinen geschätzten Finanzbedarf mit deinen kalkulierten Alterseinkünften vergleichst. Ist dein Finanzbedarf höher als deine voraussichtlichen Einnahmen, besteht eine Versorgungslücke.


4. Risiken absichern: Bevor du fürs Alter sparst, musst du deine gegenwärtigen Risiken absichern. Besonders deine existenzbedrohenden Risiken müssen richtig versichert sein. Hierzu gehört eine Berufsunfähigkeitsversicherung, aber auch die Absicherung deiner Familie im Todesfall ist wichtig.


5. Liquidität: Bilde für unerwartete Ausgaben und Notfälle eine schnell verfügbare und sichere Liquiditätsreserve von zwei bis drei Nettogehältern, bevor du ans Alter denkst.


6. Schulden zurückzahlen: Zahle zuerst alle Schulden zurück, bevor du fürs Alter sparst. Denn gesparte Schuldzinsen bringen in der Regel die höchste Rendite.


7. Budget festlegen: Wenn du bis hierhin alle Punkte erledigt hast, solltest du das für deine Altersvorsorge verfügbare Budget ausloten und dich danach mit den für deine individuelle Lebenssituation geeigneten Vorsorge-Produkten beschäftigen.


Tipp Bevor du damit beginnst, für deine Altersvorsorge zu sparen, solltest du deine gegenwärtigen und künftigen Risiken absichern. Denn die beste Altersvorsorge nützt nichts, wenn du zum Beispiel wegen eines Unfalls oder einer Krankheit arbeitsunfähig wirst und dir der finanzielle Absturz droht. Und du solltest dir in jedem Fall ein ausreichendes Finanzpolster für Notfälle zulegen.


Welche Altersvorsorgeprodukte gibt es?

Informationen zur Riester-Rente, Rürup-Rente und Privatrente findest du im Beitrag »Rentenlücke und was man dagegen tun kann«.


In den folgenden Abschnitten beschäftigen wir uns mit der Möglichkeit, mit Aktien und anderen Produkten fürs Alter zu sparen.


Jedes Vorsorge-Produkt hat dabei seine Vorteile und Nachteile und ist nicht für alle Personengruppen gleichermaßen geeignet. Es gibt keine Altersvorsorge von der Stange! Deshalb können wir hier auch keine grundsätzliche, pauschale Aussage treffen, welche Form der Altersvorsorge »die beste« ist.


Zunächst einmal musst du einschätzen, welcher Anlagetyp du bist und welches Risiko du eingehen kannst und willst. Möchtest du eine geringe, aber sichere Zusatzrente, oder möchtest du Renditechancen nutzen und bist bereit, ein gewisses Risiko einzugehen? Auf der Grundlage dieser Entscheidung kannst du dann die Vorsorge-Produkte auswählen.


  • Aktien, Investmentfonds und Wertpapiere bieten Renditechancen, sind aber Kursschwankungen ausgesetzt.
  • Immobilien sind relativ wertbeständig, verursachen mit zunehmendem Alter aber auch Kosten.
  • Die betriebliche Altersvorsorge, die Riester-Rente und die Rürup-Rente werden staatlich gefördert und sind sicher.

Wertpapiere

Ein Baustein für deine Altersvorsorge kann zum Beispiel ein Wertpapierdepot sein, das du über die Jahre aufbaust. Wertpapiere sind neben Aktien auch Pfandbriefe, Staatsanleihen und Unternehmensanleihen.


Der finanzielle Erfolg dieser Kapitalanlage hängt von der Marktentwicklung ab. Es sind hohe Gewinne, aber auch herbe Verluste möglich.


Auf keinen Fall solltest du dein Geld in eine einzige Aktie investieren. Verteile dein Kapital über mehrere Werte und achte darauf, dass sich in deinem Depot Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Regionen befinden. Denn Risikostreuung ist das beste und einzige Mittel gegen zu hohe Verluste.


Der Aufbau einer Altersvorsorge über ein Depot mit breit gestreuten Wertpapieren kann vor allem für die Sparer interessant sein, die die staatliche Förderung der Altersvorsorge bereits ausgeschöpft haben und ihre Vorsorge-Bausteine durch riskantere Kapitalanlagen ergänzen wollen.


Wenn du Aktien als Zusatz-Baustein in deine Altersvorsorgestrategie einbauen willst, solltest du möglichst früh damit beginnen, sodass du Kursrückgänge aussitzen kannst.


Investmentfonds

Investmentfonds sind Gesellschaften, die das Kapital vieler Anleger sammeln, um es in verschiedene Projekte oder Wertpapiere zu investieren.


Es gibt verschiedene Fonds, zum Beispiel


  • Aktienfonds, die nur oder überwiegend in Aktien investieren,
  • Rentenfonds, die hauptsächlich in Anleihen verschiedener Art investieren (z.B. Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere),
  • Mischfonds, die Gelder außer in Aktien auch in festverzinslichen Wertpapieren anlegen,
  • Dachfonds, die nicht in einzelne Wertpapiere, sondern in andere Fonds (sog. Zielfonds) investieren,
  • Garantiefonds, die Anlegern eine Sicherheitsgarantie bieten,
  • Geldmarktfonds, die in kurz laufende Papiere, also in Tages- und Termingelder, Geldmarktpapiere und Anleihen mit kurzen Restlaufzeiten investieren.

Ein gut gemanagter Fonds kann die vielfältigen Renditechancen an den Kapitalmärkten nutzen. Wegen der Streuung des Fondsvermögens auf viele Wertpapiere werden starke Wertschwankungen meist vermieden. Im Gegensatz zur Direktanlage ist das Risiko, das eingesetzte Kapital insgesamt zu verlieren, wesentlich geringer.


Du solltest möglichst früh mit dem Fondssparen beginnen, sodass du Kursrückgänge aussitzen kannst. Achte unbedingt auch auf die Kosten! Gut geeignet sind insbesondere kostengünstige Aktien-Indexfonds (ETFs), bei denen ein bestimmter Aktienindex lediglich kopiert wird.


Statt dein Geld auf einmal in einen Investmentfonds einzuzahlen, kannst du auch regelmäßige Sparbeiträge in einen Fonds investieren (sogenanntes »Fondssparplan«).


Sparbriefe und Banksparpläne

Sichere Vorsorge-Produkte bieten dir auch die Banken und Sparkassen. Zu den traditionellen Bankprodukten gehören insbesondere Sparbriefe, Banksparpläne und Festgelder. Die Produkte haben allerdings eine niedrigere Rendite.


Sparbriefe und Banksparpläne sind eine gute Ergänzung, wenn du mehr Wert auf Sicherheit als auf Rendite legst. Die Geldanlage ist bequem, du musst dich um nichts kümmern.


Festgeld ist für die Altersvorsorge nicht geeignet. Auf einem Festgeldkonto kannst du Geld »parken«, wenn du noch nicht entschieden hast, wie du das Geld für die Altersvorsoge langfristig angelegt willst. Dann ist das Festgeldkonto auf jeden Fall die bessere Wahl als ein Sparbuch.


Immobilien

Wenn du es dir leisten kannst, sind ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung sicher ein wichtiger Zusatz-Baustein für deine Altersvorsorge.


Der Bau oder Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung will jedoch gut überlegt sein. Du hast es momentan vor allem in Großstädten und Ballungsgebieten noch immer mit einem überhitzten Markt zu tun.


Langfristig stehen Eigentümer zwar am Ende regelmäßig besser da als Mieter, es kann aber 20 oder mehr Jahre dauern, bis der Immobilieneigentümer am Sparer vorbeizieht.


Ratgeber zum Thema
  • Das Lifestyle-Vorsorge-Dilemma Wegweiser für eine Altersvorsorge, die zu dir passt

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  • Fonds Vermögensaufbau und Altersvorsorge mit Investmentfonds

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Wann soll man mit der Altersvorsorge beginnen?

Kurze Antwort: Jetzt. Jedenfalls, wenn du ein bisschen Geld dafür übrig hast. Das muss erst einmal gar nicht viel sein: Selbst wenn du jeden Monat nur 20 Euro in einen Fonds-Sparplan einzahlen kannst, kommt nach 30 Jahren eine fünfstellige Summe dabei zusammen.


Aber auch, wenn deine Einkünfte zur Deckung der Versorgungslücke (noch) nicht reichen, besteht kein Grund zur Panik!


Die Verbraucherzentralen empfehlen, etwa 10% des Nettoeinkommens in die Altersvorsorge zu investieren, wenn man auch (später) eine gesetzliche Rente bekommen wird. Ohne diese Basisvorsorge im Rahmen einer Pflichtversicherung sollten mindestens 20% des Einkommens für das Alter zurückgelegt werden, und zwar über das ganze Berufsleben.


Fakt ist allerdings, dass nur wenige in der Lage sind, überhaupt oder in ausreichendem Umfang finanziell fürs Alter vorzusorgen und die Versorgungslücke nach dem Ruhestand zu schließen.


In diesem Fall muss dann später auf die prekäre finanzielle Situation reagiert werden. Hier ein paar Vorschläge zur Beruhigung für alle, die momentan nicht fürs Alter vorsorgen können:


  • Die Versorgungslücke kann durch höhere Einnahmen geschlossen werden. So können die Einkünfte im Ruhestand durch Ausübung eines Nebenjobs erhöht werden.
  • Wenn die Rente nicht reicht, muss überlegt werden, den Renteneintritt zu verschieben und weiterzuarbeiten. Dann gibt es eine höhere Rente.
  • Vielleicht reicht es schon aus, auf einen vorzeitigen Renteneintritt zu verzichten und damit Rentenabschläge zu vermeiden.
  • Wer eine Immobilie hat, kann diese entweder verkaufen oder beleihen und trotzdem darin mietfrei wohnen. Je nach Finanzierungsmodell erhält der Eigentümer eine Einmalzahlung, eine zeitlich befristete oder eine lebenslange Rente und wohnt bis ans Lebensende mietfrei in seinem Haus oder seiner Wohnung.
  • Manchmal bleibt nichts anderes übrig, als die Kosten zu senken, zum Beispiel durch den Umzug in eine günstigere Wohnung, die Kündigung von Versicherungspolicen oder den Verzicht auf größere Anschaffungen.
  • Auch eine Aufstockung der Rente durch Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist möglich. Vielen Rentnerinnen und Rentnern ist das unangenehm – aber ganz ehrlich: Das muss niemandem peinlich sein!

Wie findet man einen guten Finanzberater?

Wer Geld anlegen möchte, wendet sich meistens zunächst an seine Bank, einen Versicherungsvertreter oder an einen Finanzdienstleister.


Dort wird man zwar kostenlos beraten, muss aber damit rechnen, dass in erster Linie die hauseigenen Produkte verkauft werden bzw. solche, bei denen der Berater die höchsten Provisionen erwartet.


Eine seriöse Beratung bekommt man bei den Verbraucherzentralen und bei unabhängigen Finanzberatern, die auf Honorarbasis arbeiten. Allerdings darf sich jeder »Finanzberater« oder »Anlageberater« nennen. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Und so tummeln sich auch leider viele schwarze Schafe auf dem Markt.


So kannst du einen seriösen Berater erkennen:


  • Ein seriöser Berater nimmt ohne ausdrückliche Aufforderung keinen Kontakt mit dir auf.
  • Ein seriöser Berater kommt nicht mit der »Freundschaftsmasche« (z.B. »ein Freund von dir hat mir empfohlen, dich bei der Altersvorsorge zu beraten«).
  • Ein seriöser Berater erläutert dir seinen rechtlichen Status und die sich daraus ergebende Haftung.
  • Es geht im Gespräch vornehmlich um deine Ziele, nicht um Produkte. Unter Berücksichtigung deiner Lebensumstände werden dir verschiedene Alternativen angeboten.
  • Der Berater berücksichtigt deine finanzielle Gesamtsituation. Deine Risikobereitschaft aufgrund deiner Präferenzen wird detailliert erfragt.
  • Ein seriöser Berater macht nicht einfach bereits vorhandene Produkte schlecht und fordert dich zur Kündigung auf.
  • Es wird kein Produkt angeboten, das eine hohe Renditechance besitzt und trotzdem sicher sein soll.
  • Ein seriöser Berater setzt dich nicht unter Zeitdruck und drängt dich nicht zu einer schnellen Vertragsunterzeichnung. Er gibt dir ausreichend Zeit, die Unterlagen zu lesen und gibt dir auch die Möglichkeit, eine zweite Meinung (z.B. bei einem Steuerberater oder einer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale) einzuholen.
  • Die Kosten des Produkts werden ausführlich erläutert.
  • Der Berater händigt dir schriftliche Unterlagen aus.

Tipp Wenn du eine seriöse und umfassende Altersvorsorgeberatung willst, kannst du dich an die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen wenden. Die Kosten kannst du vorab erfragen. Und mit unseren Ratgebern kannst du dich optimal auf das Gespräch vorbereiten.


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